Die Oberfrankenstiftung zeichnet bereits seit 1957 Persönlichkeiten und Institutionen für hervorragende Leistungen in und für Oberfranken aus. Auf Vorschlag des Preisgutachterausschusses hat der Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung in seiner Sitzung am 21. Mai 2021 in den Kategorien Kultur, Denkmalpflege und Soziales Preise vergeben.
Im Neuen Zeughaus der Festung Rosenberg begrüßte die Vorsitzende des Stiftungsrats, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2021 coronabedingt in kleiner, aber ebenso festlicher Runde recht herzlich.
Kulturpreis
Mit dem Kulturpreis 2021 wurde der Autor und Kulturmanager Ingo Cesaro ausgezeichnet.
»... Ingo Cesaro ist ein künstlerisches Kraftwerk. Als Autor und Publizist hat er sich weithin einen Namen gemacht und als Anstoßer und Organisator kultureller Projekte ist er aus Kronach, ja aus Oberfranken, nicht wegzudenken« formulierte Piwernetz den Beginn der Laudatio.
Dabei war dieser Lebensweg Cesaros zunächst nicht vorgezeichnet. Vor beinahe 80 Jahren in Kronach geboren, erlernte er zunächst einen kaufmännischen Beruf. Der führte ihn nach Frankfurt am Main, wo er sich packen ließ von den Inspirationen der pulsierenden literarischen Szene in der Mainmetropole. 1962 nahm er seinen Künstlernamen Cesaro an, nach seinem italienischen Großvater, schließlich kehrte er 1975 in seine Heimatstadt Kronach zurück.
Seine Leidenschaft gehört ganz der Lyrik. Vor allem Kurzgedichte spielen eine wichtige Rolle in seinem Werk. Eine besondere Form, den japanischen Haiku, drei Zeilen mit fünf, sieben und fünf Silben, hat er gewissermaßen im Frankenwald heimisch gemacht.
Der Sozialpreis 2021 ging an die Stiftung für krebskranke Kinder Coburg.
Die Stiftung wurde 2003 durch die Elterninitiative krebskranker Kinder Coburg e.V. errichtet. Ihre Aktivitäten sind breit, erstrecken sich auf die Unterstützung einer Stammzellendatei, sogar auf Forschungsprojekte. Doch im Mittelpunkt steht immer die eine Frage: Wie lässt sich die Lebensqualität von krebskranken Kindern steigern?
Die Stiftung steht mit Rat – durch ein weites ehrenamtliches Netzwerk - und mit Tat in Form von Geldleistungen den betroffenen Eltern zur Seite.
Der Vorsitzende des Stiftungsvorstands Uwe Rendigs hat zusammen mit seinem Vorgänger Klaus Jürgen Leger den Preis entgegengenommen. Die Stiftungsratsvorsitzende der Oberfrankenstiftung sprach Dank und Anerkennung für ein Angebot aus, das in Corona-Zeiten noch wichtiger ist als sonst.
Im Bereich der Denkmalpflege wurde die Sanierung von zwei Anwesen ausgezeichnet:
Regine und Philipp Riedel erhielten die Auszeichnung für das Haus Sigmund-Wann-Straße 18 in Wunsiedel, ein zweigeschossiges Bürgerhaus mit Mansardwalmdach.
An dem Haus aus dem späten 18. Jahrhundert sind viele bemerkenswerte Details erhalten, ob eine beschnitzte Haustür, ob Fenster oder Fußböden. Bereits 2008 haben Regine und Philipp Riedel das Haus erworben. Mühevoll haben die neuen Besitzer seitdem Böden von Lackschichten befreit, Treppenstufen abgeschliffen und das Haus von innen durch einen Lehmputz gedämmt.
»... Insgesamt haben Sie, Frau Riedel, Herr Riedel, mit großem Verständnis für die historische Substanz und mit viel Geschmack aus ihrem Haus ein Schmuckstück gemacht, von außen und im Innern. Mit dieser Leistung haben Sie sich den Denkmalpreis der Oberfrankenstiftung vollauf verdient«, so Heidrun Piwernetz.
Florian Eichinger bekam den Denkmalpflegepreis für das Haus Krottental 12 in Forchheim.
Auch Forchheim ist dank einer gelungenen Sanierung um ein Juwel reicher: Krottental 12, ein Haus mit Schmuckfachwerk im Obergeschoss und einem Erdgeschoss aus Sandsteinquadern, errichtet 1712. Florian Eichinger, dessen Eltern das Anwesen gehörte, ging mit viel Eigenleistung und mit externer Fachkompetenz zu Werke. Das Haus musste entrümpelt, nachträgliche Einbauten beseitigt werden. Entstanden sind drei hochwertige Wohnungen auf vier Geschossen – eine davon nutzt Florian Eichinger selbst.
Regierungspräsidentin Piwernetz war besonders beeindruckt von der geschmackvollen Verbindung von alt und neu – moderne Elemente bilden einen reizvollen Kontrast zu historischen Mauern und Balken. Die Sanierung zeige: »Denkmalpflege erhöht die Wohnqualität, und verzichten muss ein Bewohner auf nichts, nicht auf modische Küchen und Bäder, nicht auf Fußbodenheizung«.