Der Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung hat im Mai 2020 über die Vergabe der Preise für besondere Leistungen in den Kategorien Kultur, Denkmalpflege und Soziales entschieden, die jeweils mit bis zu 15.000 Euro dotiert sind. Anders als in den vergangenen Jahren erfolgte die Übergabe der Preise aber nicht im Rahmen einer großen Festveranstaltung, die aktuelle Coronasituation lässt dies nicht zu.
Im historischen Kutschenhaus von Schloß Thurnau begrüßte die Vorsitzende des Stiftungsrats, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, in kleiner, aber ebenso festlicher Runde die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2020 recht herzlich.
Denkmalpflegepreis
Der Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung hat entschieden, dass in der Kategorie Denkmalpflege zwei Preise vergeben werden:
Den Kulturpreis 2020 erhielt das Kintopp Hollfeld.
Das Kintopp behauptet sich als eines der wenigen noch bestehenden Landkinos seit Jahren im Markt. Grund dafür ist nicht nur die besondere Atmosphäre eines alten Kinosaales aus den 50er Jahren, sondern auch das hochwertige kulturelle Angebot mit einem anspruchsvollen Kinoprogramm. Dafür wird das Kino vom Filmförderfonds (FFF) und von der Filmförderanstalt (FFA) in Berlin seit Jahren ausgezeichnet.
(Laudatio Verleihung des Kulturpreises der Oberfrankenstiftung an den Verein KINTOPP-Freunde Hollfeld)
Sozialpreis
2020 wurde der Preis der Oberfrankenstiftung in der Kategorie Soziales in zwei Teilbeiträgen vergeben.
Der Verein Dampfbahn Fränkische Schweiz e. V. bekam den Preis für das seit über 45 Jahren hohe ehrenamtliche Engagement des Vereins.
Auszug aus dem Preisvorschlagsschreiben:
»... Wenn man aber doch eine Wahl zu treffen hat sollte die Vereinseigenschaft und -tätigkeit im Vordergrund der Preiswürdigkeit stehen, auch wenn dadurch das Vereinsziel, der Erhalt und der Betrieb der unter Denkmalschutz stehenden Eisenbahnstrecke in den Hintergrund zu rücken droht, denn diese Aufgabe nimmt der Verein nun schon seit seiner Gründung im Jahre 1974 über 45 Jahre wahr, sodass die Gefahr besteht, dass dies fast schon als selbstverständlich angesehen wird. Wie so häufig würde man vermutlich erst merken, was für eine sagenhafte Tätigkeit der Verein entfaltet, wenn sie plötzlich fehlt. Nicht auszudenken! Nicht das museale Exponat, sondern die polternde, glühende und rauchende Wirklichkeit wird dem gleichermaßen ob jung oder alt begeisterten Publikum durch den Verein geboten.«
Zweiter Preisträger in der Kategorie Soziales ist die Diözesangeschäftsstelle des Malteser Hilfsdienstes e. V. für das Projekt Malteser Patenruf.
Mit dem Malteser Patenruf schafft die Diözesangeschäftsstelle Bamberg ein niederschwelliges Angebot für Menschen, die nicht mehr selbst in die Altenservicezentren, in Seniorenclubs oder sonstige Gruppen gehen können oder wollen und die einsam sind, welches
sie in Kommunikation und Kontakt hält,
sie und ihr Leben im Blick behält,
ihren Wochen eine minimale Struktur gibt und
ihnen Brücken zur gesellschaftlichen Teilhabe baut.
Zwischen 20 und 25 ehrenamtliche Patinnen und Paten telefonieren aktuell i.d.R. wöchentlich mit rund 300 Personen aus dem Gebiet Oberfrankens. Durch die Anrufe wird kontinuierlich ein wertvoller Kontakt aufgebaut. Die Anrufe sind für die Teilnehmenden eine willkommene Abwechslung und geben der Woche eine Minimalstruktur.
Man spricht über Gott und die Welt, über das Fernsehprogramm, über alte Zeiten. Es ist eigentlich egal worüber. Das Wichtigste ist, dem Gegenüber einen Gesprächspartner zu bieten.