Preisverleihung 2016

29. September 2016

Preisverleihung am 29. September 2016

Die Oberfrankenstiftung verleiht jährlich Preise in den Kategorien "Kultur", "Soziales" und "Denkmalpflege". Auch im Jahr 2016 vergab sie wieder Preise, die pro Kategorie mit bis zu 15.000 Euro dotiert waren. Die Voraussetzungen für die Vergabe der Preise sind in den Verleihungsbestimmungen festgelegt.

Foto: Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Vorsitzende des Stiftungsrats der Oberfrankenstiftung
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Vorsitzende des Stiftungsrats der Oberfrankenstiftung
Foto: Dekan Albert Müller, Pfarrei Burgwindheim
Dekan Albert Müller, Pfarrei Burgwindheim
von links: Thomas Böhm, Ingrid Kasper, Georg Schäffner, Organisten
von links: Thomas Böhm, Ingrid Kasper, Georg Schäffner, Organisten

Die Vorsitzende des Stiftungsrats der Oberfrankenstiftung, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, sowie Dekan Albert Müller, begrüßten die Gäste, besonders die Preisträger 2016. Die musikalische Umrahmung der Feier gestalteten die Organisten Ingrid Kasper und Georg Schäffner (Kulturpreisträger der Oberfrankenstiftung) und Thomas Böhm.

Sozialpreis

2016 verlieh die Oberfrankenstiftung den Sozialpreis an Hans Lyer, Pfarrer der JVA Ebrach.

In seiner Laudatio betonte Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler:
"... Die Menschen am Rande unserer Gesellschaft nicht zu vergessen, das ist ein wichtiges Anliegen unseres heutigen Preisträgers Hans Lyer. In der Jugendhaftanstalt Ebrach – hinter den ehrwürdigen Mauern des ehemaligen Zisterzienserklosters - betreut er als Gefängnisseelsorger junge Häftlinge. Mit öffentlichkeitswirksamen Kunstprojekten gelingt es ihm immer wieder, den Blick der Bevölkerung auf die jugendlichen Straftäter zu lenken, auf ihre Gedanken und auf ihren Kampf, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden."

"... Sehr geehrter Herr Lyer, mit der Verleihung des Sozialpreises will die Oberfrankenstiftung auf Ihre wichtige Arbeit hinweisen. Sie halten in unserer Gesellschaft einen Gedanken wach, der doch allzu oft untergeht: den Gedanken an die Menschen, die am Rande stehen. Sie zeigen auf, dass auch Straftäter eine zweite Chance verdient haben, auch wenn es vielleicht für viele schwer nachzuvollziehen ist."

"... Mit Ihrem Engagement schärfen Sie den Blick der Öffentlichkeit für die 'Geringsten' in unserer Gesellschaft und erinnern kontinuierlich an die christliche Nächstenliebe. Ich bin sicher, dass dies zu einer Verbesserung unseres Miteinanders beiträgt."

von links: Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Pfarrer Hans Lyer, Regierungpräsidentin Heidrun Piwernetz
von links: Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Pfarrer Hans Lyer, Regierungpräsidentin Heidrun Piwernetz

Kulturpreis

Der Kulturpreis 2016 ging an die „Internationalen Hofer Filmtage”, vertreten durch den Verein Internationale Hofer Filmtage, Cine Center e.V., und den Förderverein Freunde der Internationalen Hofer Filmtage e.V.

Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz ehrte in ihrer Laudatio
"... einen wahren kulturellen Botschafter Oberfrankens: die Internationalen Hofer Filmtage."

"... Hof ist ein Name, der für alle, denen Film etwas bedeutet, einen guten Klang besitzt, weit über die deutschen Grenzen hinaus. ... die beinahe 50jährige Erfolgsgeschichte der Hofer Filmtage haben einen Vater, und es tut weh, dass er das Jubiläum im kommenden Jahr nicht miterleben kann: ... Heinz Badewitz."

"... Es ist bemerkenswert, was in Hof gelungen ist: alle wichtigen deutschen Filmverleiher, Produzenten, Kinobesitzer, Filmförderer und Filmjournalisten kommen in die Stadt, ... Und für die jungen Filmschaffenden gilt eine Vorführung in Hof als Eingangstür in den Filmmarkt. ... dieser Zauber der Filmtage, er ist das Verdienst der 130 Mitglieder des Cine Center e.V. ... im Mittelpunkt sollen heute die Frauen und Männer stehen, die sich im Verein Cine Center engagieren. Ohne sie wäre Hof nicht 'Home of Films'."

"... Aber es gilt auch, noch einen zweiten Verein zu würdigen, der das Erbe der Filmtage pflegt, der ihren Flair durch Ausstellungen verbreitet, der finanzielle Mittel für die Durchführung der Filmtage einwirbt, die Freunde der Internationalen Hofer Filmtage. ... Sie begleiten die Filmtage wie ein guter Freund und weisen auf die Leistungen hin, die dank bürgerschaftlichen Engagements in Hof vollbracht wurden und werden."

Preisverleihung an 'Hofer Filmtage'
Regierungpräsidentin Heidrun Piwernetz und Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler mit den Vertretern des Vereins Internationale Hofer Filmtage, Cine Center e.V. und dem Förderverein Freunde der Internationalen Hofer Filmtage e.V.

Denkmalpflegepreis

Den Denkmalpflegepreis 2016 teilten sich in diesem Jahr

  • Ender Ozbek für das Eckhaus Schützenstraße 2 in Sonnefeld und
  • Uwe Franke, Restaurator in Wernstein.

Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold berichtete in seiner Laudatio:
"... Ein britischer Geschäftsmann, Herr Ender Ozbek, fuhr durchs Coburger Land und durch Südthüringen. ... und sah die Loesch-Villa. Sah sie, ließ sich begeistern von ihr und kaufte sie. Herr Ozbek hatte Denkmalerfahrung. ... Er brachte das Wichtigste mit, was man sich von einem Denkmaleigentümer wünschen kann: Sinn für das Alte, Verständnis für den Bestand."

"... Und er widerlegte das Vorurteil, das so viele gegenüber der Denkmalpflege hegen: dass sie nämlich teuer sei. Eben weil er schonend mit dem Bestand umging und nicht dem alten Haus seine Vorstellungen aufnötigte, ... ein beträchtlicher Einsatz an Geld und an eigener Arbeitsleistung war gleichwohl erforderlich, um die Loesch-Villa wieder zu einem Schmuckstück werden zu lassen."

"Sehr geehrter Herr Ozbek! Für Ihren vorbildlichen Einsatz danken wir Ihnen. Sie haben den Denkmalpreis der Oberfrankenstiftung wahrlich verdient."

Preisverleihung an Ender Ozbek, Schützenstraße 2 in Sonnefeld
von links: Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold, Ender Ozbek, Regierungpräsidentin Heidrun Piwernetz

"Denkmalpflege braucht verständige Bauherrn wie Herrn Ozbek. Aber damit Sanierungen gelingen, ist noch mehr vonnöten: Handwerker, die alte Techniken beherrschen, Bauleute, die genau hinschauen und exakt arbeiten, Restauratoren, die Fingerspitzengefühl und Augenmaß beweisen. Eine solche Persönlichkeit ist der zweite Denkmalpreisträger in diesem Jahr, Uwe Franke aus Wernstein in der Gemeinde Mainleus. ... Uwe Franke, seit 1998 Restaurator im Handwerk, arbeitet in der Denkmalpflege, und er hat sich einen guten Namen gemacht, weit über die Region hinaus."

"... Er macht nicht nur, er denkt. Er denkt mit – für die Bauherrschaft und für die amtliche Denkmalpflege. Er entwickelt Strategien, wie man das konkrete Problem – denn bei der Denkmalpflege hat man fast nie Lösungen von der Stange, man braucht maßgeschneiderte Konzepte in jedem Einzelfall –, wie man das Problem angehen könne. Er hat die Substanz im Blick, die es möglichst zu schonen gilt, er hat die angestrebte Nutzung im Blick, die möglich sein soll, er hat die moderne Technik und neue Gestaltungselemente im Blick, die Voraussetzung sind fürs Wohnen oder Arbeiten im Denkmal, und nicht zuletzt hat er den Geldbeutel der Bauherren im Blick."

"... Durch Ihr berufliches Wirken, durch Ihren Einsatz für die Ideale der Denkmalpflege und durch Ihr Engagement in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz haben Sie sich um Oberfranken verdient gemacht. Ich freue mich, dass Ihnen der Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung hierfür den diesjährigen Denkmalpreis zuerkannt hat."

Preisverleihung an Uwe Franke, Restaurator in Wernstein
von links: Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold, Uwe Franke, Regierungpräsidentin Heidrun Piwernetz
Preisträger und Laudatoren 2016
Preisträger und Laudatoren 2016

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